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„Sozial benachteiligt“

26. Februar 2016

Zwei fiktive Nachbarsjungen, der Anton und der Berthold.

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Anton schafft mit Mühen die 10. Klasse, diverse Berufsvorbereitungsmaßnahmen scheitern an seinem mangelnden Einsatz, eine Stelle findet er nicht. Er tut sich mit einem Mädel zusammen, zeugt zwei Kinder, lebt von Hartz IV.

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Nachbar Berthold studiert nach erfolgreicher Schule, bekommt einen guten Job in der Industrie. Heiratet und wird Vater von ebenfalls zwei Kindern.

Von seinem Gehalt bekommen (mit Arbeitgeberanteil) die Sozialkassen bereits ca. 40%, er zahlt aber auch noch Lohnsteuer und Solidaritätszuschlag von weiteren 20%, so daß vom Brutto nur ca. 40% übrigbleiben.

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Während Antons Kinder umsonst in den Kindergarten dürfen, zahlt Berthold als „Besserverdienender“ noch 300,00 € Beitrag für das erste Kind.

Gerade mußte die Gemeinde der Beiden die Grundsteuer um 30% anheben, wegen der Flüchtlinge, was Berthold als frischgebackenen Eigenheimbesitzer ärgert. Anton zuckt zu dem Thema die Schultern, seine Wohnung wird ja vom Amt bezahlt, was geht ihn das an?

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Frage: Wer von den beiden ist jetzt „sozial benachteiligt“?

 

 

8 Kommentare leave one →
  1. Germania2013 permalink
    26. Februar 2016 11:26

    Ziemlich einseitige Schlechtmacherei und Spalterei der Bevölkerung.

    Ich kann Ihnen versichern, dass die meisten Fälle von „HartzVier“ so nicht aussehen.

    Des weiteren haben Sie keinerlei Erfahrung – scheinbar – damit, wie es ist, über längere Zeit arm zu sein und auch weiterhin so leben zu MÜSSEN – ohne Weg raus aus der Armut. Sie kennen nicht, das, worüber Sie schreiben. Dieser Zustand (ich kenne ihn), ist schlimmer als nur „sozial benachteiligt“ zu sein. Er heißt: Soziale Ausgrenzung, Einsamkeit, Krankheit, früher Tod.

    • 26. Februar 2016 12:27

      Es ging mir mehr um den Ausdruck der „sozialen Benachteiligung“, der ohne Rückfragen oder Prüfung der Umstände des Einzelfalles vorbehaltlos bestimmten Gruppen zugebilligt wird.
      Natürlich gibt es immer „Solche und Solche“, auch bei den Hartz IV Empfängern. Das hatte ich bei meinen wenigen Lesern aber auch als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.
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      Mit welcher Dreistigkeit man in Deutschland aber die Mittelschicht ausplündert, das findet nie ein Wort des Bedauerns.

      • Germania2013 permalink
        26. Februar 2016 18:45

        Irgendwo muss man ja plündern 😉 …. das ist natürlich ein Scherz, ich finde das, egal wo geplündert wird, gar nicht gut. Allerdings hilft uns jammern nicht weiter, egal, wer wo jammert. Wobei … ich kenne Leute aus der Mittelschicht… die jammern auf sehr hohem Niveau.

      • Heinz permalink
        27. Februar 2016 11:03

        Natürlich wird die Mittelschicht geplündert, die Reichen lassen sich ja nichts nehmen.

  2. Elsterkette permalink
    26. Februar 2016 13:07

    Soll der Berthold mal froh sein, wenn nicht gleich noch Straßenausbaubeitrag dazukommt.
    Oder eine einmalige pauschale Abgabe an den Wasserversorger, abhängig von der Grundstücksgröße. Oder die Ausgabe für die vollbiologische Kleinkläranlage für die Katz war, weil es plötzlich eine zentrale Abwasserentsorgung gibt, an die natürlich Anschlußpflicht besteht. Soll mal nicht jammern, der Berthold….. 😀

    • Gerhard Bauer permalink
      26. Februar 2016 14:22

      Oder für sein Grundstück, das er nicht bebauen will und keinerlei Bauzwang drauf ist, plötzlich eine satte Gebühr von ein paar hundert Euro zahlen muss oder trotz einwandfreien Brunnenwassers, frisch instandgesetzt, an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen wird.
      Wenn er sich beschwert, bekommt er ein Achselzucken und einen gelangweilten Verweis auf die Satzung oder irgendwelche Beschlüsse.

  3. Gerhard Bauer permalink
    26. Februar 2016 14:20

    Hilfe oder Alimentierung, das ist der entscheidende Punkt im Bereich der sozialen Absicherung.
    Hilfe im Falle von Notfällen, gesundheitlicher Beeinträchtigung etc. ist eine Sache, die andere ist Faullenzern ein sorgenfreies, wenn auch bescheidenes Leben zu finanzieren und somit andere ungerechtfertigt zur Kasse zu bitten, sprich in die Tasche zu greifen.
    Aus Österreich wird berichtet, dass ein Syrer eine Arbeitsstelle aufgab, Verdienst 2000 Euro monatlich, da er in Wien, mit seinen 4 Kindern, satte 36 000 Euro Sozialhilfe und andere Zuschüsse jährlich erhält. Der Arbeitgeber machte dies publik und wurde auch als richtig bestätigt.
    In der BRD dürfte dies ähnlich gelagert sein.

    Es soll aber nicht vergessen werden, den größten Schaden richten nicht Faulenzer und Schmarotzer an. Den größten Schaden richten die steuergeldverschwendenden Politiker und die raffgierigen Unternehmen an, die den Staat mit Hilfe von Parteien okkupiert haben.

    • Germania2013 permalink
      26. Februar 2016 19:04

      Ich wusste mal die Zahlen, was ein Bankergängster den „Staat“ kostet, und was ein sogenannter Arbeitsloser. Klar, dass der Bankergängster um ein Tausendfaches teurer war. Die Verursacher der Misere kassieren am meisten.

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