Zum Inhalt springen

Wir Kölner sind tolerant und weltoffen,…

5. April 2017

…jedenfalls behaupten wir das gerne von uns. Denn Bescheidenheit ist eh nicht des Rheinländers ausgeprägteste Eigenschaft.

.

Ein bischen stimmt das mit der Toleranz sogar, allerdings nicht als Ergebnis eines gefestigten Weltbildes – dafür sind wir Kölschen wohl zu denkfaul – sondern als Resultat von Bequemlichkeit und Oberflächlichkeit.

.

Wir Kölner, in unserer typischen Zurückhaltung, erzählen auch heute noch gerne, daß Köln gegen die Nazis „quasi“ (wichtiges Wort im Rheinland), also „quasi“ immer Widerstand geleistet hat.

Hitler sei bei Besuchen in Köln „kühl“ empfangen worden, wie die nachfolgenden Bilder ja auch eindrucksvoll belegen.

.

hitler köln 1.jpg

„Köln stellt sich quer“ Version 1933

hitler köln 2.jpg

.

Nur, wenn dann mal etwas Mitarbeit von uns Kölnern verlangt wird, so im „quasi“ staatserhaltenden Sinne, dann muß „dat lecker Biersche“ halt mal an der Theke warten, dann wird gemacht, was von oben verlangt wird, trotz der großen Toleranz.

.

So z.B. im vom Kölner Festkomittee des Karnevals veranstalteten Rosenmontagszug 1933 Judenwagen 1.jpg(keinen Monat nach Hitlers Machtergreifung!), als man mit dem „Judenwagen“ zeigte, daß auch die berühmte Toleranz von uns Rheinländern Grenzen hat.

.

.

Und ausgerechnet das gleiche Festkomittee macht diese gleiche Hetze 2017 wieder, schämt euch!Judenwagen 2.jpg

.

Man protestiert gegen den Parteitag einer demokratischen Partei!

Aber wie soll man beim Schunkeln auch über demokratische Spielregeln nachdenken, schon benebelt vom 10. Kölsch?

Und deshalb geht es – wie 1933 – wieder kräftig ab gegen Minderheiten, was man ja auch darf, weil die ja „quasi“ Nazis sind.

Also auf zur Gegenveranstaltung des Kölner Festkomittees, es treten rheinische Mundartgruppen auf, es mir all sin kölle.PNGgibt Kölsch, es wird geschunkelt.

.

Und der Eintritt ist frei! Für den Kölner ist das alleine ein „quasi“ politscher Grund fürs Hingehen.

Wir können dem Fest nur gutes Gelingen wünschen.

.

Hoffentlich sind um den Festplatz genug LKW-Sperren errichtet. Denn es wäre ja richtig fies, wenn wir uns „quasi“ selbst (denn wir sind ja alle Kölle!) was antun würden.

Dann würde uns glatt 10 Minuten das Kölsch nicht mehr schmecken.

In diesem Sinne: Prost und Kölle Alaa(h)f!

7 Kommentare leave one →
  1. 5. April 2017 22:33

    De körlschen Jecken waren schon vor zweitausend Jahren unter den germanischen Stämmen, wie soll man sagen, recht gering angesehen.

  2. 5. April 2017 22:51

    Ja das voelkchen wollte sich ja auch mal Agrippinen nennen nach ihrem geliebten gruender agrippa
    Prost

  3. 5. April 2017 23:41

    Ist das ein Gastartikel von Hr. Erdoğan?

  4. Gerhard Bauer permalink
    6. April 2017 04:17

    Wäre nur zu prüfen, wieviele echte Kölner sich an den heutigen Umtrieben beteiligen.

    • 6. April 2017 05:50

      Das ist ein Delegierten-Parteitag. Außer einem Haufen Orga und Bediensteten ist vielleicht mit zwei stimmberechtigten Kölnern oder Kölnerinnen zu rechnen. Aber auch die Gegenveranstaltung wird ja Verstärkung von auswärts bekommen.

  5. Fritz permalink
    7. April 2017 00:23

    Weltoffen,…

    Vielleicht haben die auch nur den …(Zensur J.R.) offen?

Hinterlasse einen Kommentar