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„Deutschland, Schlaraffenland Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“

14. Juni 2017

heißt Rolf Peter Sieferles letzter Artikel im Magazin „Tumult – Vierteljahresschrift fürTumult.PNG Konsensstörung“ (welch‘ ein toller Name!), Winterheft 2015/2016.

Der Aufsatz ist frei lesbar (Länge 6 Seiten).

Achtung: Verweis öffnet eine PDF-Datei.

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Im Oktober 2016 hat die Prant-Prawda ihm auch einen ehrenden Nachruf gewidmet. Titel „Der Unerschrockene“.

„Rolf Peter Sieferles letzte Intervention war im Winterheft 2015/16 von Tumult zu lesen, der berühmt-berüchtigten Ausgabe der „Zeitschrift für Konsensstörung“, die mit der deutschen Willkommenskultur abrechnete. Kühl wies Sieferle auf die weltgeschichtlich einmaligen, höchst fragilen Voraussetzungen des europäischen, für Migranten so attraktiven Sozial- und Nationalstaats hin. Der Nationalstaat ist nur nach innen universalistisch-egalitär, nach außen exklusiv, das ist sein Grundwiderspruch. 

SZ Sieferle

Er setzt ein historisch einzigartiges soziales Vertrauen voraus, das seine ökonomische Effizienz ermöglicht. Zu viele Neubürger aus tribalen und klientelistischen Kulturen würden ihn in Gefahr bringen. „Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung für Immigration ist zweifellos nicht nachhaltig“, schrieb Sieferle. „Es wäre so, als drehte man die Heizung auf und öffnete gleichzeitig die Fenster.“

Dass er sich auch von den kulturpessimistischen Zivilisationstheorien der vorletzten Jahrhundertwende, gar von der „Konservativen Revolution“, die er ideenhistorisch aufarbeitete, anregen ließ, hat man ihm zum Vorwurf gemacht. Zu Unrecht. Sieferle war ein unerschrockener, immer rationaler Denker, der sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen ließ, wenn er apokalyptische Möglichkeiten erwog. Konservativ war allenfalls sein Bewusstsein für natürliche Grenzen.

 

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